The world is ours!

Der Start ist geschafft!
Erreichen wir unser Sparziel? Kommt unsere Tochter alleine in Paderborn zurecht? Schaffen wir vorher noch den gesamten Auszug und Umzug? Macht uns Corona noch einen Strich durch die Rechnung? und und und… Viele Zweifel, viele Fragen, viele Sorgen und Ängste (letzteres vor allem bei unseren Familien). Und doch, vielleicht bin ich selbst darüber am meisten überrascht, sind wir seit letzter Woche auf Weltreise!
Anfang November ging es los nach Berlin zu meiner Schwester. Am Bahnhof gab es noch die letzten Verabschiedungen mit Karinas Vater und einigen unserer besten Freund*innen. Obwohl ich mich selbst immer daran erinnere “Es ist doch nur ca. ein Jahr”, ist es doch ein emotionaler Moment.
Und so saßen wir in der Bahn, unsere dicken Weltreisekoffer neben uns, in die wir auf wundersame Weise das Meiste was wir dabei haben wollten, rein quetschen konnten. Ich glaube immer noch, dass Karina dabei ein wenig die Gesetze der Physik gedehnt hat, und an einigen Tagen in Berlin als auch Prag vermisse ich meine Winterjacke, die es nicht mit hinein geschafft hat. Aber hier zu sitzen und die Landschaft an uns vorbei ziehen zu lassen, keinen Arbeitsdruck zu verspüren, fühlt sich gut an, richtig gut.
Die wenigen Tage in Berlin verfliegen schnell. Die 200 Euro, die meine Mutter uns extra noch zugesteckt hat, um mit Catherine, meiner Schwester, gut essen zu gehen, nutzen wir weise… , um jeden Tag in köstlichen veganen Restaurants zu speisen und eine tolle gemeinsame Zeit in vollen Zügen zu genießen.

Und nachdem das Geld aufgebraucht war, lud uns auch noch Catherine zu weiteren Schlemmereien ein. In Zukunft werden wir wohl deutlich zurück fahren müssen, um unser geplantes Tagesbudget von 33 Euro pro Person einzuhalten.
Auch hier trennen sich unsere Wege in einem emotionalen Abschied, nur diesmal am Busbahnhof und mit der Hoffnung, dass doch nächstes Jahr ein Besuch in Thailand eine tolle Idee wäre!
Weiter gehts im Bus nach Prag. Wir sind überrascht über den Komfort mit Boardcomputer, bequemen Sitzen und dem geringen Preis und nutzen die Fahrt, um mal wieder einen guten Film zu schauen. Auch hier fühlt es sich wieder gut an “on the road” zu sein.
Angekommen in Prag im Regen versuchen wir uns zu orientieren und mit Google Maps den besten Weg zu unserem Hostel zu finden. Genervt von Regen und Diskussionen ob wir lieber ein Uber (-Taxi) nehmen sollen oder das Geld sparen und zu Fuß gehen und mit der Straßenbahn fahren, stapfen wir durch Regenpfützen und hoffen, dass unsere Sachen in Rucksack und Koffer nicht nass werden. Nach kleineren Richtungsproblemen schaffen wir es nach ca. einer dreiviertel Stunde unser Ziel zu erreichen und sind froh hier zu sein, auch wenn die Reinlichkeit im Hostel sicherlich keine volle Punktzahl bekommt, aber zumindest das Bett scheint sauber zu sein.
Die nächsten Tage in Prag bleiben wir komplett vom Regen verschont!

Auch wenn ich ohne meine Winterjacke immer mal wieder friere, sind wir dankbar für das tolle Wetter, welches sich auch noch von Tag zu Tag wärmer anfühlt. Und wenn wir uns doch mal nach einem Ausflug zu durchgekühlt fühlen, können wir sogar die kleine, kostenlose Sauna in unserer Unterkunft nutzen.
Wir schlemmen nicht mehr so sehr wie in Berlin, sondern achten auf unser Budget. Trotzdem reicht es meist für einmal auswärts essen pro Tag. Oder wir machen es passend indem wir uns nicht ganz an unser Budget halten. Und auch wenn es anhand unserer Fotos auf Instagram und Co. manchmal so scheint als würden unsere Tage kaum aus etwas anderem als den Restaurantbesuchen bestehen, schauen wir uns vieles an, gehen viel durch Parks oder bei den Sehenswürdigkeiten spazieren und genießen die verschiedensten tollen Aussichtsplätze.

Die Denkmäler, Parks, Burgen und Gassen, die kostenlos sind, nehmen wir mit, die anderen betrachten wir eher von außen. Mich hat Prag hier überrascht. Es wirkt alles so sauber und gepflegt, vielleicht so wie ich es damals von Athen erwartet hätte, aber doch ganz anders vorgefunden habe. Ganz langsam schleicht sich auch das entspannte Gefühl des langsamen Reisens ein und des sich heimisch Fühlens. Wir kennen unsere Straßenbahnen, spazieren morgens zum Bäcker und eine Sprachbarriere fühlen wir nicht, da eigentlich jeder zumindest Englisch versteht, selbst wenn er darauf auf Tschechisch antwortet. Unsere Termine sind auf ein sehr ungewohntes Minimum reduziert (manche bleiben immer noch). Aber in wenigen Tagen gehts dann auch schon weiter nach Wien, und auch darauf freuen wir uns, obwohl es hier so schön ist und wir erst so langsam herausgefunden haben, welches die empfehlenswerten Restaurants mit tollen Preis-Leistungsverhältnissen sind.

Unser Favorit: Scrambled Tofu und Avocado Toast in der Share Sweet Bar.

Ich kann nur hoffen, dass wir uns weiterhin so gesegnet und getragen fühlen wie bisher.

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