Das Home-Office nach Thailand verlegen. Ein Mangoshake in der Hand, Aussicht aufs Meer und nach der Arbeit Köstlichkeiten wie Khao Soi oder Phad Thai genießen. Das hört sich doch traumhaft an.
Und dennoch, der Frieden in meiner Arbeit stellt sich gerade wieder nicht ein. Eher im Gegenteil. Heiße Phasen in den Projekten zum Jahresende, zusätzliche Schwierigkeiten durch das Arbeiten aus dem Ausland obwohl wir im Vorfeld versuchten alle Unwägbarkeiten und Irritationen bei Kunden aus dem Weg zu räumen, erschwerte Abstimmung durch die Distanz und die Zeitverschiebung, Strom- und Internetausfälle… Das alles führt aktuell eher zu einer erhöhten Belastung anstatt zu Entspannung unter Sonne und Palmen am Meer.
Die Selbstvorwürfe über möglicherweise negative Folgen im Projekt für meinen Arbeitgeber kommen auch noch hinzu. Besonders, da ich sehr dankbar bin, dass mir diese Möglichkeit eingeräumt wurde.
Vielleicht soll es einfach so sein, dass die Arbeit uns fordert, anstrengt und damit wachsen und stärker werden lässt. Schließlich heißt es schon in Genesis 3,17 dass Gott den Ackerboden verflucht und Adam nur noch unter Mühsal von ihm Essen wird.
Das soll aber nicht heißen, dass wir hier eine schlechte Zeit haben. Wir genießen unsere gemeinsame Zeit, tolles Essen, Massagen, Sonne (und Klimaanlagen), das Meer und die Berge. Vielleicht ist es einfach eine naive Hoffnung gewesen, dass sich mehr von unserem Frieden und Freiheitsgefühl, dass wir auf unserer Weltreise hatten, einfindet.
Natürlich ist das Thema ein „Jammern auf hohem Niveau“. Wir sind überaus gesegnet und privilegiert, dass wir solche Experimente machen können. Ein Reisepass, der uns viele einreisen ermöglicht, ein Job, bei dem mein Arbeitgeber so offen ist für die individuellen Wünsche, die finanziellen Mittel… Das alles ist nicht selbstverständlich und wir sind dankbar dafür. Erfüllung im Glauben, im Leben, im Beruf und in meinen Beziehungen zu finden ist dennoch ein zentraler Wunsch in meinem Leben, also investiere ich hier dementsprechend auch meine Gedanken, meine Zeit, meine Ressourcen.
Ursprünglich haben wir überlegt ob dieses Workation Modell eine jährlich wiederkehrende Sache für uns werden könnte. Jedes Jahr für vier Monate über den Winter nach Thailand und dabei auch noch Heizkosten sparen.
Aktuell denke ich zumindest nicht, dass es nächstes Jahr eine Wiederholung gibt. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Reise Träume beiseite legen. Es geht eher darum die richtige Variante zu finden. Dazu entwickeln sich auch ein paar Ideen, aber ganz spruchreif ist das aktuell noch nicht.
Unsere Weltreise war eine fantastische Zeit und diese möchten wir, in irgendeiner Form so Gott will, gerne wiederholen.
Nachdenkliche Grüße aus Ko Lanta
Hey Cesi, danke für diese offenen und ehrlichen Worte. Ich denke ihr werden einen gute Modus finden! Meine Erfahrung ist, dass der Frieden nur im Inneren gefunden werden kann, im außen kann es vielleicht begünstigt werden. Aber das ist doch die eigentliche Reise, die Reise zu uns selbst. 🙂
Jep, so ist es wohl. Und genau das ist ja auch mein Ziel, an dem ich seit Jahren versuche zu arbeiten.
Zumindest kann ich in Bezug auf diese „Workation“ auch schonmal sagen, dass ich trotz aller „Unperfektheiten“ ja dennoch sehr dankbar bin diese Erfahrung machen zu dürfen. Nachdem es bei einigen Arbeitsthemen wieder in ruhigere Gewässer ging wurde es auch etwas entspannter.
Und aktuell ist zumindest genial, dass ich hier während meines Weihnachtsurlaub direkt in einem fantastischen Urlaubsgebiet bin, ohne erst lange und teuer hier hin reisen zu müssen, denn ich bin ja schon hier 😉