Thailand, das Zeit Dilemma und 6 Monate Weltreise

Während der Reise habe ich doch Zeit nebenher Bücher zu lesen, Filme und Serien zu schauen, vielleicht eine neue Programmiersprache zu lernen, Computerspiele zu spielen und was nicht sonst noch alles… wie naiv. Dabei passt sich die Zeit doch immer so an, dass sie einfach nicht ausreicht für all die Pläne.
Diesen Artikel wollte ich eigentlich schon vor Wochen schreiben, aber wann? Wir wollen am Tag nichts verpassen, es gibt so viele schöne Strände, Restaurants, Gespräche oder auch einfach die Ruhe.

Und dann sind wir müde und ein weiterer Tag ist einfach schon wieder vorbei. Unsere Japan Planung haben wir unter Stress noch gerade so eben, auf das nötigste beschränkt, kurz vor der Abreise aus Thailand halbwegs “abgeschlossen”. Es war eben nur genug Zeit für die wichtigsten To-Dos, genau wie vorher im Arbeitsalltag. Nun ja, so funktioniert das mit der Zeit wohl einfach und wir müssen damit leben. Mir kommt dabei immer wieder das Bild der grauen Männer aus “Momo” in den Kopf.

Letzten November haben wir unsere Reise gestartet, damit sind wir nun seit fast 6 Monaten unterwegs, kaum zu glauben. Beinahe jeden Tag bin ich doch überrascht, dass wir hier sind und es tatsächlich klappt und beinahe jeden Tag danke ich Gott dafür im Gebet.
In Thailand, einen meiner am sehnligsten erwarteten Ziele, haben wir nun über zwei Monate verbracht. Der asiatische Kontinent fühlt sich dabei nochmal ganz deutlich anders an als unsere erste Etappe in Europa. Es erscheint mir fast als wären wir erst so richtig auf unserer Weltreise “angekommen” seit wir Europa verlassen haben. Dabei war auch die erste Etappe schön, keine Frage, und doch ist es hier anders… spannender.

Interessant ist auch wie ich mich selbst besser kennenlerne. Wie ich mich jedes Mal über das “Weiterreisen” freue, wenn wir im Zug/Bus/Flugzeug sitzen und es zum nächsten Ort geht, überrascht mich selbst. Egal ob der letzte Ort wunderschön war und wir am liebsten länger bleiben würden, oder ob es doch eher eintönig wurde und wir uns nach einem Tapetenwechsel sehnen. Es ist schön, dass es weiter geht, dass wir gemeinsam reisen und etwas Neues auf uns wartet.

Inzwischen haben wir Thailand wieder verlassen und haben unseren Ausflug nach Japan begonnen, aber wir kommen wieder, unsere großen Koffer haben wir nämlich in Bangkok zurückgelassen und holen sie nach zwei Wochen Japan wieder ab.
Thailand hat unsere Erwartungen dabei nicht enttäuscht. Die Strände sind wieder Mal fantastisch, die Menschen freundlich, die Mangoshakes köstlich und die niedrigen Preise helfen dabei ohne große Geldsorgen zu schlemmen und schöne Unterkünfte zu genießen. Auch der Norden, den wir zum ersten Mal besucht haben, war trotz fehlender Strände richtig schön und wir kommen gerne wieder.


Das Essen hatten wir vielleicht etwas konstant-leckerer in Erinnerung. Hier hatten wir tatsächlich Licht und Schatten. Zum ersten Mal haben wir uns ausgiebig am Streetfood probiert. Hier kam auch Mal ein Pad Thai vor, was uns gar nicht schmeckte (evtl. mit Fischsauce und Shrimpaugen, trotz Nachfrage ob vegan).
In Khao Lak habe ich mein neues Lieblingsrestaurant gefunden. Im “Beyond the root” konnten wir nach Herzenslust thailändische Gerichte zu fantastischen Preisen oder internationale Gerichte zu etwas höheren Preisen genießen. Alles vegan, alles hat uns sehr gut geschmeckt. Die Inhaberin Maria hat uns auch viel davon erzählt, wie viel Wert sie auf gute Zutaten und Qualität legt.


Der Besuch meiner Schwester, die zum ersten Mal seit 13 Jahren einen “richtigen Urlaub” gemacht hat, war ein schönes Highlight in Krabi.

Wir haben seit unserer Kindheit keinen gemeinsamen Urlaub mehr verbracht und sehen uns normalerweise nur wenige Tage im Jahr. Hier hatten wir eine wunderschöne Zeit und die Pläne für einen gemeinsamen Urlaub in unserem Vaterland Portugal, vielleicht nächstes Jahr, sind ins Leben gerufen. Unsere Mutter schien direkt Schlimmes zu befürchten und schreibt uns von ihren Bedenken, falls wir nach Thailand auswandern sollten.
Sehr spannend ist es hierbei auch die unterschiedlichen Verhaltensweisen unserer Familien und Freunde zu erleben, sowohl vor als auch während unserer Reise. Da gibt es viele Sorgen und Ängste, die geäußert werden. Über die Gefahren, die die Welt zu bieten hat, die Vorzüge und Gründe doch lieber Zuhause in Deutschland zu sein. Aber es gibt auch die Freude daran mitzuerleben, wie wir auf unserer Reise eine fantastische Zeit haben, einmalige Erfahrungen sammeln und handfeste Unterstützung bekommen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken!

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